Tagung »Visuelle Repräsentationen des Parlamentarismus seit 1789. Ein europäisches Panorama«

26.–28. November 2025, Deutsches Historisches Institut, Paris
Ohne Bilder kann der moderne Parlamentarismus nicht existieren. Als repräsentative Herrschaftsform, die auf tendenziell freien Wahlen und dem freien Mandat beruht, ist er auf schriftliche, mündliche und visuelle Kommunikation mit dem »Volk« angewiesen, um das Vertrauen der Wähler in die politische Vertretung herzustellen und zu erhalten. Seit dem späten 18. Jahrhundert entstanden deshalb in Großbritannien und Frankreich sowie in der Folge in allen Staaten, die moderne Parlamente einrichteten, zahlreiche visuelle Zeugnisse des parlamentarischen Lebens – entweder als Selbstdarstellung der Parlamente und der Abgeordneten oder als Zuschreibung durch Bildjournalisten, Fotografen, Karikaturisten und künstlerische Beobachter. Sie wurden als öffentliche Bilder durch vielfältige Medien verbreitet und wurden Teil eines öffentlichen Diskurses über den Parlamentarismus.
Diese weit gestreute Überlieferung wurde bislang nur punktuell untersucht und selten für die historische Parlamentarismusforschung fruchtbar gemacht. Vor allem fehlt eine gesamteuropäische Perspektive, die vergleichende Aussagen über die jeweiligen parlamentarischen Öffentlichkeitsregime erlaubt.
Die Tagung »Visuelle Repräsentationen des Parlamentarismus seit 1789. Ein europäisches Panorama« setzt hier an und geht der Frage nach, ob und inwieweit es eine geteilte, spezifisch europäische Bildsprache des Parlamentarismus gab oder gibt.
Die Tagung ist eine Kooperationsveranstaltung der KGParl mit dem Deutschen Historischen Institut (DHI) Paris und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziell gefördert.

