2. Auflage: Treibhaus Bonn. Die politische Kulturgeschichte eines Romans
Bonn aus der Sicht eines todtraurigen Abgeordneten: Das Treibhaus von Wolfgang Koeppen ist einer der wichtigsten politischen Romane der deutschsprachigen Literatur. 1953 erschienen, handelt er vom Wiederaufbau, dem Kalten Krieg und der Einsamkeit eines Parlamentariers in der Opposition. Das Treibhaus ist eine düstere Satire auf den nach 1945 utopisch anmutenden Auftrag, von neuem mit der Demokratie zu beginnen.
Die Studie geht den krummen Wegen nach, auf denen in der frühen Bundesrepublik eine pluralistische Öffentlichkeit entstanden ist. Anhand von Koeppens Parlamentsroman, im Spiegel der Treibhaus-Metapher und durch die Rekonstruktion der Debatte, die Journalisten und Intellektuelle über das Treibhaus führten, entsteht ein facettenreiches Bild der deutschen politischen Kultur im Übergang vom »Dritten Reich« in die Bonner Republik.