Nationalliberalismus in der Weimarer Republik. Die Führungsgremien der Deutschen Volkspartei 1918–1933

Die von Gustav Stresemann geführte rechtsliberale Deutsche Volkspartei, seit 1920 an fast allen Reichskabinetten maßgeblich beteiligt, hatte im parlamentarischen System der Weimarer Republik eine Schlüsselstellung inne. Die Edition dokumentiert die Sitzungen des Zentralvorstandes, des Geschäftsführenden Ausschusses und des Reichsausschusses. In diesen Quellen treten insbesondere die geistige und politische Vorstellungswelt Gustav Stresemanns sowie seine »Theorie« politischen Handelns in ein helles Licht, aber auch sein taktisches Geschick: »Der Parteiführer sprach sieben Sätze, in denen die parlamentarische Lage skizziert wurde. Und zwei Stunden über die Krise des Parlamentarismus, über das Zerrbild, das aus dem parlamentarischen System in Deutschland geworden ist, über die völlig falsche Auffassung des Parlaments, was seine Verantwortung gegenüber der Nation angehe. Über den Irrwahn, daß die Fraktionen Minister wählen, ernennen, zurückziehen. Über die Herabwürdigung des Reichspräsidenten, die in der Anmaßung der Fraktionen liege. Über den verderblichen Wettstreit der Parteien in der Popularitätshascherei. Über das groteske Bild, daß die Regierungsparteien der Regierung Opposition machen. Darüber, daß der Parteigeist endlich seine Grenzen erkennen müsse. Es war eine große Rede, die letzte, die Stresemann der inneren Politik widmete« (Rudolf Olden, 1929).

Von
Reihe
Quellen zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien III – Die Weimarer Republik, Bd. 9
Erscheinungsjahr
Sprache
Deutsch
Seiten
1402
Format
Leinen mit Schutzumschlag
Preis
203,50 €
ISBN-10
3-7700-5219-6