Linksliberalismus in Preußen. Die Sitzungsprotokolle der preußischen Landtagsfraktion der DDP und DStP 1919–1932
Die Sitzungsprotokolle der Fraktion Deutschen Demokratischen Partei (DDP) und der Deutschen Staatspartei (DStP) im preußischen Landtag von 1919 bis 1932 geben aus erster Hand Einblick in die Geschichte des Linksliberalismus in Preußen. Sichtbar werden die Handlungszwänge und -spielräume einer Partei, deren Niedergang und Ende auf die Abwendung von weiten Teilen des liberalen Bürgertums von der republikanischen Staatsform und letztlich auch auf den Untergang der Weimarer Demokratie hindeuten.
Die Bedeutung dieser Quellenedition resultiert aus dem politischen Gewicht der Demokraten, die von einer geistigen Elite von Parlamentariern und Wissenschaftlern, wie dem Staatsrechtler Hugo Preuß oder dem ersten Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts Hermann Höpker Aschoff, getragen wurden. Zudem war die Partei in Preußen in sämtlichen Kabinetten vertreten. Sie nahm eine Schlüsselstellung ein, die es ihr erlaubte, einen weit übersteigenden Einfluß im größten deutschen Land auszuüben. Dadurch hatte sie einen wesentlichen Anteil an der demokratischen Neuordnung und der politischen Stabilisierung des preußischen Staates, dessen Entmachtung und Gleichschaltung sie 1932 allerdings nicht verhindern konnte.