Johann Georg August Wirth 1798–1848. Ein politisches Leben im Vormärz

Johann Georg August Wirth (1798-1848) zählt zu den bedeutenden Oppositionellen des deutschen Vormärz. Sein Name ist eng mit dem Hambacher Fest von 1832 verbunden, das als »Höhepunkt frühliberaler bürgerlicher Opposition« in den deutschen Staaten bewertet wird. Als einer der Hauptredner des Festes und als politischer Journalist der 1830er Jahre ist Wirth vielfach beachtet worden. Eine umfassende, moderne wissenschaftliche Biographie, die auf breiter Quellenbasis das ganze Leben Wirths eingehend untersucht, stand bislang jedoch aus. Diese Studie schließt nun die Lücke und knüpft dabei an Bourdieus Überlegungen zur biographischen Illusion an. Sie beachtet zudem die ältere Forderung, daß die in einer Biographie untersuchte Person stets in ihr historisches Umfeld eingeordnet werden muß. So zeichnet die Autorin zum einen ein vielschichtiges Bild der Person, das nicht der Fiktion einer einheitlichen und logischen Entwicklung des Menschen verpflichtet ist. Zum anderen gelingt es ihr, anhand der Lebensgeschichte grundlegende Einsichten in wesentliche Themenfelder und zentrale Konflikte des deutschen Vormärz zu bieten: Liberalismus, politische Publizistik, oppositionelle Netzwerke, Exilantendasein, aber auch Rechtsreform, Gefängnisaufenthalte oder Familienleben werden beleuchtet. Johann Georg August Wirth, der (k)ein Politiker war, erscheint als Jurist, Publizist, »Hambacher«, Häftling, Exilant und kurzzeitiges Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung. Als typischer »Mann des frühen 19. Jahrhunderts« war Wirth vieles nacheinander und zum Teil auch gleichzeitig.

Von
Reihe
Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus u. der politischen Parteien, Bd. 139
Erscheinungsjahr
Sprache
Deutsch
Seiten
317
Format
Leinen mit Schutzumschlag
Preis
29,80 €
ISBN
978-3-7700-5274-5