Das parlamentarische Ringen um das Sozialistengesetz Bismarcks 1878–1890

Die Zeit der Verfolgung durch Bismarck bedeutete die schwerste Bewährungsprobe der jungen Sozialdemokratie. Eine eingehende Untersuchung der Stellungnahme der übrigen Parteien zum Sozialistengesetz lag bisher noch nicht vor.

In der vorliegenden Arbeit wird zum ersten Male die parlamentarische Behandlung dieses Gesetzes während der zwölf Jahre seiner Dauer eingehend dargestellt. Nicht nur die Kämpfe Bismarcks mit den Parteien, sondern auch die Auseinandersetzungen zwischen den Parteien werden auf der Grundlage vieler neuer Akten lebendig. Der Verfasser macht die vorgeblichen und die wahren Beweggründe für die Entscheidungen der Parlamentarier und des Kanzlers sowie die Diskrepanz zwischen den weltanschaulichen Grundlagen und der praktischen Politik der einzelnen Fraktionen oft überraschend deutlich. Tagesfragen und reale Machtverhältnisse erweisen sich als im Hintergrund wirkende Faktoren zur Gestaltung des politischen Lebens. Die innere Struktur des Bismarckschen Reiches, die Stellung des Kanzlers wie des Reichstags innerhalb der Verfassungswirklichkeit der konstitutionellen Regierungsform werden am Beispiel der parlamentarischen Behandlung des umstrittensten Gesetzes Bismarcks von einer ganz neuen Seite her veranschaulicht.

Von
Reihe
Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus u. der politischen Parteien, Bd. 20
Erscheinungsjahr
Sprache
Deutsch
Seiten
280
Format
Leinen mit Schutzumschlag