Der Auswärtige Ausschuss des Deutschen Bundestages. Sitzungsprotokolle 1980–1983
Die Sitzungen des Auswärtigen Ausschusses der 9. Wahlperiode machen die außenpolitischen Entwicklungen zu Beginn der 1980er Jahre wie unter einem Brennglas sichtbar. Die Ausschussprotokolle sind eine erstrangige Quelle zur deutschen Außenpolitik, zugleich bieten sie Einblicke in die innere Struktur des Bundestages.
Die Abgeordneten befassten sich unter anderem mit dem NATO-Doppelbeschluss vom Dezember 1979 und den damit verbundenen innenpolitischen Kontroversen. Immer wieder diskutierte der Ausschuss über die Zukunft der Ost-West-Beziehungen und internationale Konflikte, wie den argentinisch-britischen Konflikt um die Falkland-Inseln. Europapolitisch ging es beispielsweise um die Reform der Agrarpolitik und die Verhandlungen um die Beitragszahlungen zum EG-Haushalt. Der wichtigste Ansprechpartner des Ausschusses war Außenminister Genscher, der an einem Drittel der Sitzungen teilnahm. Aus den Protokollen wird ersichtlich, wie die CDU/CSU-Fraktion den Koalitionswechsel der FDP auch im Ausschuss vorbereitet hat: durch Lob und Zustimmung für die Amtsführung des Außenministers.