Wahlrecht zwischen Kontinuität und Reform. Eine Analyse der Wahlsystemdiskussion und der Wahlrechtsänderungen in der Bundesrepublik Deutschland (1949–1983)
Weder der Bruch der sozial-liberalen Koalition im Herbst 1982 noch der Aufstieg der Grünen hat eines der in den fünfziger und sechziger Jahren wichtigsten innenpolitischen Themen aktualisiert. Damals bewegte die Wahlrechtsreform-Kontroverse die Zeitgenossen, insbesondere Politiker, Publizisten und Politikwissenschaftler.
Die Untersuchung von Eckhard Jesse präsentiert erstmals eine Bilanz der Wahlsystemdiskussion und der Wahlrechtsänderungen in der Bundesrepublik (auch unter Berücksichtigung von Parallelen und Unterschieden zur Weimarer Republik). Der Verfasser prüft, inwiefern die Vorschläge zur Reform des Wahlsystems und die Wahlrechtsänderungen (Sperrklausel, Zweistimmensystem, Briefwahl, Wahlalter) den Prinzipien eines demokratischen Wahlverfahrens entsprochen haben bzw. entsprechen. Das Buch richtet sich nicht nur an Wahlexperten und Politiker, sondern auch – und vor allem – an alle zeithistorisch und politisch interessierten Bürger. Es bietet reichhaltiges statistisches Material zur Wahlgeschichte der Bundesrepublik Deutschland.