Sozialismus als Kulturbewegung. Frühsozialistische Arbeiterbewegung und das Entstehen zweier feindlicher Brüder: Marxismus und Anarchismus

Frühsozialismus und Anarchismus, durch die Autorität des Marxismus als rückschrittlich und reaktionär abqualifiziert, wurden ungeachtet ihrer großen Bedeutung für die Entwicklung der Arbeiterbewegung von der historischen Forschung wie Stiefkinder behandelt. In der vorliegenden Untersuchung wird erstmals der geistes- und sozialgeschichtliche Zusammenhang zwischen Frühsozialismus und Anarchismus und die sich Mitte der 40er Jahre vollziehende Auseinanderentwicklung von Marxismus und Anarchismus auf breiter Quellenbasis umfassend dargestellt: die Geburt des Sozialismus aus der Idee einer solidarischen Kultur der Arbeit. Während der Marxismus den Durchgang durch das »Kaudinische Joch« des Kapitalismus zur Voraussetzung des Sozialismus erklärt, versucht der Anarchismus in Weiterführung der kulturkritischen Ideen des Frühsozialismus und in Anknüpfung an die frühe Arbeiterbewegung einem autonomen Arbeiterbewußtsein eine ethische Fundierung zu geben. Der Nachweis, daß die heute vieldiskutierte Kontroverse zwischen Industriesozialismus und Ökosozialismus bereits die sozialistische Bewegung des 19. Jahrhunderts spaltete, macht die Arbeit nicht nur für den Historiker interessant, sondern gibt ihr auch aktuelle Bedeutung.

Von
Reihe
Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus u. der politischen Parteien, Bd. 86
Erscheinungsjahr
Sprache
Deutsch
Seiten
545
Format
Leinen mit Schutzumschlag
Preis
50,10 €
ISBN-10
3-7700-5152-1