Sozialdemokratische Arbeiterbewegung und Arbeiterkultur im Ruhrgebiet. Eine Untersuchung an Beispiel Gelsenkirchen 1848–1975

In der Erforschung der Geschichte der Arbeiter und ihrer Bewegungen hat sich in den letzten zwanzig Jahren ein bedeutender Perspektivwechsel vollzogen: Die individuelle und kollektive Betroffenheit der Arbeiter durch ökonomische, soziale und politische Veränderungsprozesse rückt in den Vordergrund. Dieser Zugang zur Arbeitergeschichte wird u.a. mit dem forschungsleitenden Begriff »Arbeiterkultur« verbunden, der den Gesamtzusammenhang der schichtenspezifischen Lebensweise der Arbeiterschaft umfasst, wie er in Wertvorstellungen, Verhaltensweisen und Institutionen der Arbeiter zum Ausdruck kommt.

Die Untersuchung zur sozialdemokratischen Arbeiterbewegung und Arbeiterkultur im Ruhrgebiet am Beispiel des Raumes Gelsenkirchen macht diesen neuen Forschungsansatz fruchtbar auch für die Arbeiterbewegungsgeschichte. So stellt das Buch eine kulturgeschichtliche Längsschnittanalyse der sozioökonomischen und politischen Entwicklung des Ruhrgebietes und der heutigen Stadt Gelsenkirchen und deren Auswirkungen auf die Arbeiter und die Denk- und Verhaltensmuster der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung dar.