Parlamentarismus in Preußen 1919–1932
Die Untersuchung, der kein fest umrissenes Modell des Parlamentarismus zugrunde liegt, erörtert die spezifische Form des Weimarer Parlamentarismus in Preußen – im Vergleich mit der Entwicklung im Reich und unter breiter Einbeziehung der zeitgenössischen Parlamentarismus-Debatte. Die zwölf Jahre zwischen 1920 und Juli 1932 sind in Preußen eine Phase der – für die Weimarer Republik: erstaunlichen – parlamentarischen Stabilität. Nach Papens »Preußenschlag« am 20. Juli 1932 fiel Preußen als erstes Land einer »Gleichschaltung« zum Opfer: Ohne Mehrheit war die parlamentarische Demokratie auch in diesem »Bollwerk« nicht länger lebensfähig. Ungeachtet aller Mängel, die das neue Preußen aufwies, zeigt die Darstellung die Leistung dieses Landes für die Entwicklung des demokratisch-parlamentarischen Systems in Deutschland nach 1918.