Parlamentarismus in Nordrhein-Westfalen 1946–1980
In der breit angelegten geschichts- wissenschaftlichen Studie wird auf der Basis einer Fülle archivalischer und publizistischer Quellen erstmals der Landesparlamentarismus Nordrhein-Westfalen zwischen 1946 und 1980 umfassend dargestellt. Der Verfasser entwirft ein komplexes und differenziertes Bild der ersten 35 Jahre des NRW Parlamentarismus und erweitert so den in Kenntnisstand über die politische Geschichte des größten Bundeslandes der alten westdeutschen Republik. Eine vergleichbar anspruchsvolle Darstellung der parlamentarischen Geschichte eines Landes der Bundesrepublik liegt bisher nicht vor. Von erheblicher wissenschaftlicher Relevanz ist die Studie vor allem deshalb, weil sie tiefere Einblicke als jemals zuvor in die zentralen landespolitischen Streitfragen gewährt. Dabei werden an einer Vielzahl konkreter parlamentarischer Aktivitäten vor allem im Rahmen von Gesetzgebungsverfahren die differenzierten Arbeitsweisen des Landtags deutlich. Ein weiterer Akzent wird auf die eingehende Untersuchung des parlamentarischen Personals gelegt. Die Forschungsarbeit gelangt zu dem Ergebnis, dass die spezifische Eigenart und Lebendigkeit des NRW-Parlamentarismus durch herausragende Politikerpersönlichkeiten zum Tragen kommen: so z.B. in den Jahren 1946-1949 durch die Persönlichkeit des Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion Konrad Adenauer. Die Studie kann für sich in Anspruch nehmen, erstmals ein scharfes Bild vom vielschichtigen Wirken Adenauers als Landesparlamentarier gezeichnet zu haben. Grundsätzliche Bedeutung für die Parlamentarismus-Forschung erhält die Untersuchung dadurch, dass sie über den landeshistorischen Horizont hinaus das Verhältnis von Bundespolitik und NRW-Landespolitik beleuchtet. Weil die landeszeitgeschichtliche Studie insgesamt gesehen enge Wechselwirkungen mit der Bundespolitik aufweist, ist sie auch ein wichtiger Beitrag zur politischen Geschichte der Bundesrepublik.