Nichtwählen als Kategorie des Wahlverhaltens. Empirische Untersuchung zur Wahlenthaltung in historischer, politischer und statistischer Sicht

Über die Nichtwähler ist bisher in der Hauptsache nur spekuliert worden, auch wenn ihre Bedeutung bei politischen Wahlen und im Rahmen der Parlamentarismuskritik oft herausgestellt wird und neuerdings auch theoretische Modelle der politischen Partizipation erörtert werden. Was steckt wirklich hinter der »Partei der Nichtwähler«?

Mit dieser Arbeit wird das Nichtwählen in Deutschland zum ersten mal umfassend auf empirischer Grundlage untersucht. Als Material dienen Individual- und Kollektivdaten über tatsächliches Wahlverhalten. Herangezogen wurden die verfügbaren Zahlen (Wahlergebnisse, Sonderauszählungen, sozioökonomische Daten) von 1871 bis 1969 für die nationalen Wahlen (Reichstag, Bundestag) 1957 bis 1969 für Landtagswahlen in der Bundesrepublik. Der Wahlstatistik wurde größeres Gewicht beigemessen als Umfrageergebnissen, die nur mit Einschränkungen über tatsächliches Wahlverhalten Auskunft geben können. Mit besonderer Sorgfalt werden methodische Probleme empirischer Forschung behandelt. Grenzen und Möglichkeiten der Aussage von Individual und Kollektivdaten werden analysiert und dargestellt. Wo die Wirkung der verschiedenen Individual- und Kollektiv-Faktoren (z. B. Konfession des Wahlberechtigten und Konfessionsstruktur des Wahlkreises) beleuchtet wird, zeigt sich, daß das Nichtwählen mehr Kollektiv- als Individualverhalten ist. Das kommt auch zum Vorschein, wenn Stabilität und Streuung von Wahlbeteiligung auf Wahlkreisebene gemessen und graphisch veranschaulicht werden.

Von
Reihe
Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus u. der politischen Parteien, Bd. 48
Erscheinungsjahr
Sprache
Deutsch
Seiten
194
Format
Leinen mit Schutzumschlag
Preis
27,60 €
ISBN-10
3-7700-5073-8