Mit dem Gesicht nach Deutschland. Eine Dokumentation über die sozialdemokratische Emigration

Aus dem Nachlaß v. Friedrich Stampfer, ergänzt durch andere Überlieferungen

»Mit dem Gesicht nach Deutschland« – unter dieses schlichte, fast triviale Wort, das der 1939 im Pariser Exil verstorbene sozialdemokratische Parteivorsitzende Otto Wels wieder und wieder ausgesprochen hat, stellen Erich Matthias und Werner Link eine Dokumentation über die sozialdemokratische Emigration.

Dieses Wort enthält, recht verstanden, weder ein positives noch ein negatives Werturteil über die politische Aktivität der sozialdemokratischen Emigration, vielmehr bezeichnet es nur die von den Beteiligten als selbstverständlich empfundenen Voraussetzungen ihres Kampfes »für Deutschland gegen Hitler!«, der ebenso des illegalen Widerstandes im Innern bedurfte wie der Stützpunkte und politischen Führer außerhalb der Grenzen.

Der Titel wird zudem im besonderen Maße der Haltung Friedrich Stampfers gerecht, dessen der »dritten Emigration« gewidmetes Manuskript (als erste Emigration bezeichnet er die der Achtundvierziger, als zweite die unter dem Sozialistengesetz) im ersten Teil der Edition abgedruckt wird. Im zweiten, umfangreicheren Teil wird durch andere Zeugnisse, vor allem aus dem Nachlaß Stampfer, eine breite Quellengrundlage für die Erforschung der deutschen sozialdemokratischen Emigration geboten.