Konservative Verfassungspolitik 1918–1923. Die DNVP als Opposition in Reich und Ländern
Nach dem Ersten Weltkrieg sammelte sich das rechtskonservative, überwiegend protestantische Lager in der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP). Da ihre Mitglieder die Revolution und die Staatsumbrüche von 1918/19 ablehnten, war deutschnationale Verfassungspolitik zugleich Oppositionspolitik. Die Studie schildert die Beteiligung der DNVP an der Verfassungsarbeit in der Weimarer Nationalversammlung und in 17 verfassunggebenden Landtagen; außerdem wird die Haltung der DNVP zu staats- und verfassungspolitischen Themen wie Präsidentenämtern, berufsständischen Organen, Grundrechten, Föderalismus, Monarchie etc. untersucht. In neun Konstituanten stimmten die deutschnationalen Volksvertreter den Verfassungen zu, in acht Parlamenten lehnten sie die Staatsgrundgesetze ab: Diese unterschiedlichen Verfassungsvoten bilden die Grundlage für eine Analyse des oppositionellen Rollenverständnisses der DNVP. Als Folge der heterogenen Parteibasis konnte die DNVP in der Frühphase der Weimarer Republik keine schlüssige Verfassungspolitik formulieren und keine die verschiedenen Parteiflügel einigende Oppositionsrolle finden. Das Verfassungsverständnis der Partei blieb bis zuletzt, bis 1933 von Widersprüchen geprägt. Tabellen (u.a. zur Sozialstruktur eines Landesverbandes), Schaubilder, zahlreiche Abbildungen und Kurzbiographien deutschnationaler Verfassungspolitiker ergänzen das Buch.