Greifswald in Vorpommern. Konservatives Milieu im Kaiserreich, in Demokratie und Diktatur 1900–1990

Wie wenige andere politische Richtungen waren die protestantischen Konservativen Nord- und Ostdeutschlands von Wandlungen und Umbrüchen betroffen. Im Kaiserreich treten sie als Deutschkonservative und Freikonservative auf. Seit 1918 verbergen sie sich in der Deutschnationalen Volkspartei. 1929 zersplittert sich der konservative Teil der Gesellschaft in mehrere Parteien und Bewegungen. Die Abgrenzung von der NSDAP gerät halbherzig und mißlingt schließlich. Die Greifswalder Gesellschaft erliegt dem Nationalsozialismus. 1945 ist das Milieu in Teilen intakt. Es entmachtet die NSDAP und wagt einen politischen Neuanfang in der CDU. Die SED demontiert dann planmäßig sämtliche konservativen Bastionen in der Gesellschaft. Gleichwohl sind weiterhin milieuhafte Verbindungen erkennbar, ziehen sich Kontinuitätslinien bis in die bürgerliche Blockpartei CDU, in die Ereignisse des Herbstes 1989 und die Vereinigungspolitik. Warum es zu diesen Umbrüchen kam, welcher Logik sie folgten, wo Ursachen zu finden sind und sich wichtige Begleiterscheinungen zeigen, wird am Beispiel der Region und der Kleinstadt Greifswald detailliert untersucht. Insgesamt erweist sich die Religion als eine der stärksten Stützen konservativer Gesinnung und Organisation, stärker als viele politische Grundüberzeugungen.

Von
Reihe
Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus u. der politischen Parteien, Bd. 122
Erscheinungsjahr
Sprache
Deutsch
Seiten
764
Format
Leinen mit Schutzumschlag
Preis
75,70 €
ISBN-10
3-7700-5225-0
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