Flucht und Zuwanderung aus der SBZ/DDR 1945/1949–1961. Die Flüchtlingspolitik der Bundesrepublik Deutschland bis zum Bau der Berliner Mauer
Bis zum Jahr 1961 handelte es sich bei der Flucht aus der DDR um ein Massenphänomen. Annähernd drei Millionen Menschen kehrten bis dahin ihrer Heimat jenseits des Eisernen Vorhangs den Rücken und suchten Aufnahme in Westdeutschland. Das stellte die Bundesrepublik mittelfristig vor enorme Probleme, vor allem in den Bereichen Unterbringung und Versorgung. Auf Dauer entlasteten die Flüchtlinge jedoch den westdeutschen Arbeitsmarkt in den Jahren des wirtschaftlichen Aufschwungs.
Die vorliegende Arbeit fragt danach, wie die Bundesrepublik – in besonderer Weise auf die Wirkung ihres Handelns im In- und Ausland bedacht – auf den Zustrom reagierte: Aufnahme und Unterbringung der Flüchtlinge sowie deren gesellschaftliche Integration mußten in die Wege geleitet werden. Die Untersuchung stellt die Flüchtlingspolitik erstmals dar und macht die Positionen der in diesem politischen und gesellschaftlichen Spannungsfeld Handelnden deutlich.