Die Wahlen zum Deutschen Reichstag vom Jahre 1912. Parteien und Verbände in der Innenpolitik des Wilhelminischen Reiches

Die Monate zwischen dem Rücktritt des Reichskanzlers Fürsten Bülow im Sommer 1909 und den Reichstagswahlen im Januar 1912 waren eine Zeit gesteigerter Aktivität von Parteien und Interessengruppen. Die Verabschiedung der von den Konservativen und dem Zentrum unterstützten Reichsfinanzreform im Jahre 1909 führte zu einer Neuorientierung der deutschen politischen Kräfte, die sich nicht zuletzt in einem beschleunigten Auf- und Ausbau der Parteien und Verbandsorganisationen niederschlug. Das von Liberalen und Sozialdemokraten verfolgte Ziel, die Reichstagsmehrheit der Finanzreform von 1909 zu beseitigen, fand zwar die Zustimmung der großen Masse der Wähler, das Wahlsystem des Kaiserreiches bewahrte jedoch Konservative und Zentrum vor einer entscheidenden Niederlage.

Unter Auswertung zeitgenössischer Pressestimmen, Agitationsschriften und vieler bisher kaum benutzter bzw. nicht bekannter Archivbestände untersucht der Verfasser die Wirkungsweise der großen Partei- und Verbandsmaschinerien im Wahlkampf 1911/12, dem Zeitpunkt höchster Bewährungsprobe. Auch für die Parteiarbeit selbst erwies sich dabei das System der Absoluten-Mehrheits-Wahl als prägende Kraft. Dennoch zeigten sich in der Führung des Wahlkampfes schon Formen, die sich erst in der Zeit nach dem Weltkriege voll entfalten sollten.

Von
Reihe
Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus u. der politischen Parteien, Bd. 28
Erscheinungsjahr
Sprache
Deutsch
Seiten
275
Format
Leinen mit Schutzumschlag
Preis
23,50 €
ISBN-10
3-7700-5041-X