Die SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag. Sitzungsprotokolle 1966–1969
Mit ihrem Eintritt in die Große Koalition im Dezember 1966 ist die SPD zum ersten Mal seit 1949 im Deutschen Bundestag nicht mehr Oppositionspartei, sondern Mitglied der Regierung. In den drei Jahren bis zur Bundestagswahl 1969 beraten und beschließen die beiden Koalitionspartner so entscheidende und in ihren Konsequenzen weitreichende Gesetzesvorhaben wie die Notstandsgesetzgebung, die Finanzverfassungsreform, die Strafrechtsreform oder die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Gleichzeitig erreichen die Studentenunruhen in den Universitäten und die Straßenproteste ihren Höhepunkt, die gesamte Bundesrepublik befindet sich in diesen Jahren in einer Umbruchphase. Die in diesem Band edierten Protokolle der SPD-Bundestagsfraktion zeigen den Teil der parlamentarischen Arbeit, der gewöhnlich nicht vor den Augen der Öffentlichkeit stattfindet. Der Leser sieht, wie die Fraktion in ihre neue Rolle zwischen parlamentarischem Kontrollorgan und Regierungspartei hineinwächst. Anhand der Sitzungsmitschriften kann er Entscheidungen nachvollziehen und bekommt die langwierigen und bisweilen komplizierten Abstimmungsprozesse zwischen den Koalitionspartnern vor Augen geführt.