Die Reichstagsbibliothek zu Berlin – ein Spiegel deutscher Geschichte
Mit einer Darstellung zur Geschichte der Bibliotheken der Frankfurter Nationalversammlung, des Deutschen Bundestages und der Volkskammer sowie einem Anhang – Ausländische Parlamentsbibliotheken unter nationalsozialistischer Herrschaft – und Dokumenten
Am Ende des Zweiten Weltkrieges lag die Reichshauptstadt Berlin in Trümmern. Das Reichstagsgebäude, von 1400 Artilleriegeschossen schwer getroffen, stand als Ruine ausgebrannt im Spreebogen. Die Bibliothek, seit 1939 ausgelagert, war am 2. Mai 1945, dem letzten Tag der Kämpfe in der Stadt, in Flammen aufgegangen. Seit ihrer Gründung 1872 hatte die Bibliothek der wissenschaftlichen Information des Parlaments und seiner Mitglieder gedient. Und sie blieb ebenso wie die Institution des Reichstages als nationalsozialistisches Einparteienparlament und »Akklamationsorgan« Hitlers nach dem Ende der Parteien und des Parlamentarismus 1933 erhalten.
Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland entstand 1949 in Bonn eine neue Parlamentsbibliothek: die Bibliothek des Deutschen Bundestages. Mit dem Umzug von Parlament und Regierung in die Bundeshauptstadt Berlin wird auch die Bundestagsbibliothek dort ihren neuen Wirkungsort finden.