Die Gesamtdeutsche Volkspartei. Entstehung und Politik unter dem Primat nationaler Wiedervereinigung 1950–1957
Die Deutschlandpolitik bildete in den frühen fünfziger Jahren die politische Kontroverse in der Bundesrepublik schlechthin: Konrad Adenauers Grundthese und Politik, über eine Westintegration zur Wiedervereinigung zu gelangen, riefen leidenschaftlichen Widerspruch hervor. Die 1952 gegründete Gesamtdeutsche Volkspartei (GVP) versuchte dieser Regierungspolitik ein alternatives Programm entgegenzusetzen. Ihr »Konzept der Ausklammerung« sollte die Teilung Deutschlands überwinden helfen und ein von den hegemonialen Weltmächten USA und UdSSR unabhängiges Deutschland schaffen: sowohl dem Westen wie dem Osten friedlich verbunden. Unter diesem Leitaspekt werden das programmatische Verständnis und die praktische Politik der GVP dargestellt.