Die Deutsche Demokratische Partei in Preußen 1918–1933
Joachim Stang behandelt ein zentrales Kapitel der deutschen Parteiengeschichte der Weimarer Republik. Möglichkeiten und Grenzen des Linksliberalismus werden anhand der Politik der Deutschen Demokratischen Partei in Preußen zwischen 1918 und 1933 aufgezeigt. Aufgrund der Bedeutung Preußens, des größten Landes des Deutschen Reiches, gerät dabei immer wieder auch die Entwicklung auf Reichsebene in das Blickfeld der Untersuchung. Ausgangspunkt ist die Frage, ob die DDP, die sich als die Verfassungspartei schlechthin von Anfang an rückhaltlos mit dem neugeschaffenen Staat von Weimar identifizierte, ihre politische Position im Verlauf der Republik veränderte, als sie aufgrund der für sie negativen Wahlentwicklung zunehmend unter Druck geriet. Waren die Demokraten bereit, ihre staatspolitische Überzeugung dem Parteiinteresse zu opfern, oder hielten sie kontinuierlich am ldeal eines umfassenden Interessenausgleichs mittels demokratischer, republikanischer und streng parlamentarischer Politik fest? Resultierte möglicherweise der Verfall des Linksliberalismus aus der mangelnden Fähigkeit der Partei, sich auf die geänderten politischen Verhältnisse des Massenzeitalters einzustellen? So betrachtet, stellt eine Analyse des Scheiterns der DDP auch einen Beitrag zur Erklärung des Untergangs der ersten deutschen Republik dar.