Die Bürde der Macht. Die deutsche Sozialdemokratie 1918–1920

Im Ersten Weltkrieg spaltete sich die deutsche Sozialdemokratie. Die Mehrheit (MSPD) wurde eine ministrable Partei, die Unabhängigen (USPD) verstanden sich als Wahrer der Oppositionstradition. In ihrem 1974 erschienenen Werk »Burgfrieden und Klassenkampf« wurde von der Verfasserin diese Entwicklung dargestellt, ihre Konsequenzen bilden den Gegenstand des vorliegenden Bandes.

Der Eintritt der MSPD in das Kabinett des Prinzen Max von Baden, die Politik der Revolutionsregierungen und ihr Verhältnis zur Rätebewegung, der Bruch der in der Revolution entstandenen MSPD/USPD-Koalitionen, die Radikalisierung der Unabhängigen, die Bürgerkriegssituation der »Noske-Ära«, die Sozialisierungsfrage, die Entscheidungen über Versailles, der Ruck nach rechts und die Folgen der Wahlniederlage der Regierungsparteien im Sommer 1920 sind Themen dieses Buches.

Seine zentrale Fragestellung betrifft die Überlegungen und Zwänge, die für Sozialdemokraten ausschlaggebend waren, Regierungsverantwortung zu übernehmen bzw. diese abzulehnen, sowie ihre Regierungstätigkeit und deren Einfluß auf die Beziehung der Parteien zur Regierung. Dabei wird die Spaltung der Sozialdemokratie in eine »Staatspartei der Republik« (F. Stampfer) einerseits und eine revolutionäre Protestbewegung andererseits in ihrer Bedeutung für die Gesamtproblematik von Weimar untersucht. Die Darstellung führt zu Zäsuren in der Geschichte von Weimar: dem Ausscheiden der MSDP aus der Regierung und dem Anschluß des linken Flügels der USPD an die KPD. Ein abschließendes Kapitel befaßt sich mit der Position der Sozialdemokratie im politischen und gesellschaftlichen Spektrum der Weimarer Republik.

Von
Reihe
Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus u. der politischen Parteien, Bd. 63
Erscheinungsjahr
Sprache
Deutsch
Seiten
532
Format
Linson
Preis
42,90 €
ISBN-10
3-7700-5095-9