Deutsche Vaterlandspartei. Die nationale Rechte am Ende des Kaiserreiches
Als eine populistisch-nationalistische, von wenigen Aktivisten dominierte Bewegung an der Schnittstelle zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik vereinigte die 1917 gegründete Vaterlandspartei in sich Struktur- wie Organisationselemente der nationalen Verbände sowie einer Partei gleichermaßen. In einer weiteren Perspektive ist sie zugleich Ausdruck der erhöhten Politisierung der deutschen Gesellschaft im letzten Kriegsjahr, gerade auch des Bürgertums, welches sich nicht abfinden konnte mit dem Gedanken, daß der Krieg möglicherweise verloren war. Mit dieser Darstellung liegt erstmals eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Innenansicht der Vaterlandspartei vor. Vielfach als eine Art von »protofaschistischer« Organisation und damit als Vorläuferin der NSDAP angesehen, wird die Vaterlandspartei hier zutreffend als Höhe- und Endpunkt der Entwicklung der nationalen Verbände unter den besonderen Bedingungen der Kriegszeit charakterisiert.