Der Leninbund. Linke Kommunisten in der Weimarer Republik

Im Jahre 1928 trennte sich die linke Opposition der KPD auch organisatorisch von ihrer Mutterpartei. Wer waren diese Linken, und welche Ziele verfolgten sie? in den Jahren 1924/25, einer wichtigen Phase der Parteigeschichte, hatten sie unter der Führung der Gruppe Fluth Fischer/Maslow die Partei beherrscht und sie gründlich »bolschewisiert«, waren dann aber zumeist den innerparteilichen Säuberungen zum Opfer gefallen. Ihre Reste organisierten sich im »Leninbund«, der auf die Opposition in der KPdSU um Trockij und Zinov’ev vertraute. Stalins national begrenzter Aufbau des Sozialismus in nur einem Lande, auch wenn dieses die verherrlichte Sowjetunion war, bedeutete den Linken in der KPD Verrat an der »Weltrevolution«.

So wurde der »Leninbund«, der sich als »Gewissen der Weltrevolution« verstand, die Keimzelle der ersten trotzkistischen Opposition in Deutschland. Doch die Ausschaltung der russischen Opposition in der KPdSU mußte sich langfristig auch verhängnisvoll auf ihre deutschen Anhänger auswirken: der »Leninbund« degenerierte schließlich zur Sekte. Anfangsstadium, Organisationsgeschichte, Zerfall und Ausläufer der Leninbund-Richtung im deutschen Kommunismus bieten gleichwohl gewichtige Hinweise auf Voraussetzungen und Möglichkeiten einer kommunistischen Opposition und ihrer oppositionellen Variante, die sich im Gegensatz zur offiziellen Parteileitung stets als »links« verstand.

Von
Reihe
Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus u. der politischen Parteien, Bd. 62
Erscheinungsjahr
Sprache
Deutsch
Seiten
307
Format
Linson
Preis
32,70 €
ISBN-10
3-7700-5096-7