Der Kampf um die preußische Wahlreform im Ersten Weltkrieg

Gestützt auf bisher unerschlossenes Quellenmaterial, unternimmt es die vorliegende Arbeit, die Entwicklung eines der zentralen Probleme deutscher Innenpolitik vor 1918 in ihrer Haupt- und Endphase während des Ersten Weltkrieges nachzuzeichnen. Nicht zuletzt im Streit um die Reform des anachronistischen Dreiklassenwahlrechts in Preußen zerbrach die Front des innerpolitischen Burgfriedens vom August 1914 und scheiterte damit die Politik der »Diagonale« des Reichskanzlers v. Bethmann Hollweg. Der hier angesammelte Konfliktstoff riß die innerpolitische Kluft im Anspruch auf die Macht im Parlament des dominierenden Präsidialstaates Preußen während des Krieges immer weiter auf, unterminierte die Stellung der mehr und mehr ohnmächtig zwischen den streitenden Extremen lavierenden Regierung und brachte die Parteien der Mitte an den Rand der Spaltung. In vielfältiger Verflechtung mit den übrigen innerpolitischen Problemen der Weltkriegsjahre hat der Wahlrechtskampf in Preußen mit seiner erbitternden Ergebnislosigkeit sein gut Teil dazu beigetragen, das bestehende Verfassungs- und Regierungssystem zu diskreditieren, den Widerstandswillen vieler seiner Anhänger zu lähmen und den Boden für seinen schließlichen Zusammenbruch zu bereiten.

Von
Reihe
Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus u. der politischen Parteien, Bd. 26
Erscheinungsjahr
Sprache
Deutsch
Seiten
275
Format
Leinen mit Schutzumschlag
Preis
23,50 €
ISBN-10
3-7700-5036-3