Der Christlich-soziale Volksdienst. Versuch einer protestantischen Partei in der Weimarer Republik

In dem außerordentlich labilen Feld der Deutschen Parteien zwischen 1928 und 1933 gelangten zahlenmäßig kleinere Parteien zu politischer Bedeutung, wenn sie bereit waren, auch unpopuläre Maßnahmen einer Regierung zu unterstützen. So verdankte die Regierung Brüning die Abwehr der Mißtrauensanträge im Reichstag wiederholt dem Christlich-sozialen Volksdienst. Günther Opitz legt nun auf breiter Materialgrundlage eine solide Monografie dieser »Splitterpartei« vor.

Über seine tagespolitische Bedeutsamkeit hinaus verdient der CSVD vor allem als eine der wenigen dezidiert protestantischen Parteien in Europa Interesse. In ihm spiegeln sich exemplarisch die Probleme solcher Parteigründungen. Die kirchlichen Gruppen innerhalb der Partei und die politischen und theologischen Traditionen, an die der CSVD anknüpfte, werden deutlich. Obgleich der Volksdienst nicht mit einer breiten Gefolgschaft im deutschen Protestantismus rechnen konnte, erhellt diese Untersuchung die Erscheinungsformen einer »evangelischen Politik«. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zählten die Politiker des CSVD zu den Mitbegründern der CDU. Die kritische Studie eines jungen Historikers gewinnt damit als Beitrag zur Kontinuität und zum Wandel im deutschen Parteileben besonderes Gewicht.

Von
Reihe
Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus u. der politischen Parteien, Bd. 37
Erscheinungsjahr
Sprache
Deutsch
Seiten
371
Format
Leinen mit Schutzumschlag
Preis
26,60 €
ISBN-10
3-7700-5058-4