Der Bundestag als Bauherr in Berlin. Ideen, Konzepte, Entscheidungen zur politischen Architektur (1991–1998)

Am 20. Juni 1991 beschloß der Deutsche Bundestag, seinen Sitz von Bonn nach Berlin zu verlegen. Aus dieser Entscheidung ergab sich die Frage nach der Unterbringung des Parlaments in Berlin. Da kaum ein Zweifel bestand, daß der Bundestag das Reichstagsgebäude beziehen würde, mußte dieses geschichtsträchtige Haus den Erfordernissen moderner Parlamentsarbeit angepaßt werden. Im Herbst 1991 beauftragte der Ältestenrat des Bundestages zwei Expertenkommissionen damit, alle mit dem Umzug des Parlaments nach Berlin zusammenhängenden konzeptionellen und baulichen Fragen zu klären.

Vor dem Hintergrund der Baugeschichte der Bonner Parlamentsbauten und des Reichstagsgebäudes untersucht das Buch die zahlreichen Ideen, Konzepte und Entscheidungen, die im Zeitraum von 1991 bis 1998 erörtert wurden. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie der Bundestag vor den Augen einer stets wachsamen Öffentlichkeit im Spannungsfeld zwischen Repräsentationsanspruch, Zweckmäßigkeit, Kostenbewußtsein und historischer Erinnerung unter Zeitdruck Entscheidungen treffen mußte.

Neben dem Interessenkonflikt zwischen Bonn und Berlinbefürwortern schildert das Buch die Kontroversen um die Bauentscheidungen, vom städtebaulichen Wettbewerb und der Errichtung der Neubauten über den Kuppelstreit und die Gestaltung des Bundestagsadlers bis zur Sitzordnung im Plenarsaal. Die damals von einer kleinen Grupppe Abgeordneter gefällten Beschlüsse prägen heute das äußere Erscheinungsbild der deutschen Hauptstadt und damit einen wichtigen Teil der staatlichen Selbstdarstellung und der politischen Architektur des wiedervereinten Deutschlands – der »Berliner Republik«.

Von
Reihe
Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus u. der politischen Parteien, Bd. 152
Erscheinungsjahr
Sprache
Deutsch
Seiten
412
Format
Leinen mit Schutzumschlag
Preis
74,00 €
ISBN
978-3-7700-5287-5
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