Der Auswärtige Ausschuß des Deutschen Bundestages. Sitzungsprotokolle 1961–1965
Die vorliegende Edition, eine Kombination von Buch und CD-ROM, vermittelt ein Bild von der vielfältigen Tätigkeit und dem Einfluß des Auswärtigen Ausschusses auf die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland. 1961 bis 1965 übernahm der Ausschuß eine wesentliche Rolle als Clearing-Stelle im internen außenpolitischen Richtungskampf der Union, der als Auseinandersetzung von »Atlantikern« und »Gaullisten« zum Begriff geworden ist. Auch die von der offiziellen Regierungspolitik abweichenden Vorstellungen des freidemokratischen Koalitionspartners kommen in den Debatten klar zum Vorschein. Die Sozialdemokraten ließen sich dagegen nur punktuell auf ihre Oppositionsrolle ein; sie unterstützten weit gehend die Linie des neuen Außenministers Schröder. Inhaltlich stand nach wie vor die Deutschland- und Berlinpolitik im Mittelpunkt. Vor dem Hintergrund der Entspannungspolitik zeichnet sich die Suche nach neuen Strategien ab. Zu Kontroversen kam es im Hinblick auf die Gestaltung der Europapolitik. Erwähnt sei das Scheitern des britischen Beitritts zur EWG und der Deutsch-Französische Vertrag vom 22. Januar 1963. Zu hitzigen Diskussionen im Ausschuß führte im Frühjahr 1965 auch die Krise der Nahostpolitik der Bundesrepublik, die schließlich die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Israel brachte.