Der Auswärtige Ausschuß des Deutschen Bundestages. Sitzungsprotokolle 1957–1961
Die vorliegende Edition vermittelt ein Bild von der vielfältigen Tätigkeit und dem Einfluß des Auswärtigen Ausschusses auf die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland. Im Mittelpunkt des Ringens der Parteien standen die Deutschland- und die Ostpolitik. In den Monaten nach Chruschtschows Berlin Ultimatum vom November 1958 vermieden die Fraktionen eine öffentliche Auseinandersetzung über den einzuschlagenden außenpolitischen Kurs und führten die Debatte darüber vornehmlich im Auswärtigen Ausschuß. Die sozial- und freidemokratischen Ausschußmitglieder kritisierten wiederholt den Verzicht der Bundesregierung, Vorschläge für eine operative Wiedervereinigungspolitik vorzulegen. Ab dem Herbst 1959 veränderte sich der Stil der Auseinandersetzung im Ausschuß; auf seiten der SPD-Fraktion wuchs die Bereitschaft zu einer gemeinsamen Außenpolitik. In der Frage der Beziehungen zu den osteuropäischen Staaten gelang es den Ausschußmitgliedern durch die einvernehmliche Verabschiedung des sogenannten Jaksch-Berichts, eine Neuausrichtung der Ostpolitik anzustoßen. Die Edition führt das vom Deutschen Bundestag geförderte Forschungsvorhaben der Parlamentarismus-Kommission fort.