Das Staatsverständnis des Parlamentarischen Rates. Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland

Die Entstehungsgeschichte des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland ist bisher von der wissenschaftlichen Forschung kaum aufgegriffen worden. Für einen wichtigen Teilaspekt wird nunmehr mit der Untersuchung Volker Ottos eine wesentliche Lücke geschlossen. Der Verfasser behandelt zuerst die vorbereitende Arbeit des Verfassungskonvents auf der Insel Herrenchiemsee und untersucht so dann die Herkunft sowie die politischen und sozialen Interessen der Mitglieder, die Aufgabe und die Verhandlungsfolge des Parlamentarischen Rates. Die Entstehung der Strukturelemente des Grundgesetzes werden verfolgt und die Problemkreise des Staatsverständnisses der »Verfassungsväter« analysiert. Danach wird erläutert, was die Ratsmitglieder unter einem »demokratischen Staat« verstanden und wie sie im Grundgesetz diesem seine Aufgabe zuwiesen. Deutlich schält sich heraus, daß der Staat von ihnen als »Organismus« gesehen wird, sie ihn aber auch funktional als »soziales Zweckgebilde« konstruierten und gleichzeitig seine Bestimmung als »Ordnungsfaktor« deutlich betonten. Abschließend wird die Frage behandelt, in welchem Umfang das auf dieser Grundlage geschaffene Verfassungswerk die deutsche Verfassungswirklichkeit zu beeinflussen vermochte.

Der Verfasser hat für seine Arbeit nicht nur alle Quellen über den Parlamentarischen Rat herangezogen, sondern auch die Archive aller beteiligten Parteien, deren Presse dienste und die zeitgenössische Presse sorgfältig ausgewertet.

Von
Reihe
Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus u. der politischen Parteien, Bd. 42
Erscheinungsjahr
Sprache
Deutsch
Seiten
236
Format
Leinen mit Schutzumschlag