Das Reichsbanner Schwarz Rot Gold. Ein Beitrag zur Geschichte und Struktur der politischen Kampfverbände zur Zeit der Weimarer Republik
Das Reichsbanner Schwarz Rot Gold, einer der stärksten politischen Kampfverbände der Weimarer Republik, wurde 1924 von republikanischen Kräften gegründet, um die paramilitärischen Vereinigungen der Rechten mit gleichen Mitteln bekämpfen zu können. Die vorliegende Studie bietet einmal die Ereignisgeschichte dieses vornehmlich von der SPD getragenen Verbandes, der namentlich nach 1930 zum militanten Kern der republikanischen Abwehrfront gegen den Nationalsozialismus wurde. Zum anderen bemüht sie sich, von verschiedenen systematischen Aspekten her die Struktur des Verbandes und seine Stellung im Feld zwischen Parteien und außerparlamentarischen Bewegungen zu bestimmen. Darüber hinaus versucht der Verfasser, an Hand des »reagierenden« Reichsbanners und in ständigem Vergleich mit deutschen und außerdeutschen Kampfverbänden typische Denkhaltungen und Organisationsprinzipien der Zwischenkriegszeit zu analysieren und in ihrer Reichweite und Bedeutung zu erfassen. Für die breit angelegten Fragestellungen hat der Verfasser in langer Forschungsarbeit eine Fülle von Material zusammengetragen und ausgewertet. Seine umfangreiche und eindringliche Untersuchung trägt wesentlich dazu bei, das bisher nur wenig erforschte Phänomen der politischen Kampfverbände näher zu erhellen. Sie ist zudem die erste Darstellung, die auf breiter Basis Ideologie und Organisationsformen des sozialdemokratischen Antifaschismus im Zeitalter des Faschismus behandelt.