Das Kriegstagebuch des Reichstagsabgeordneten Eduard David 1914 bis 1918

Für den sozialdemokratischen Abgeordneten Dr. Eduard David, der bereits 1903, als er zum ersten Male in den Reichstag gewählt worden war, zu den führenden Repräsentanten des rechten Flügels seiner Partei gehörte, bedeutete der 4. August 1914 den entscheidenden Schritt auf dem Wege der deutschen Sozialdemokratie zur »Volkspartei«.

Die Aufzeichnungen Davids tragen einen sehr persönlichen Charakter und spiegeln vor allem das Kriegserlebnis des Verfassers eindrucksvoll wider. Sie präsentieren sich überdies als wesentliche Quelle für die Kriegszieldiskussion des ersten Weltkrieges, die um so mehr Bedeutung verdient, als David neben seinem Fraktionskollegen Südekum wohl derjenige Abgeordnete war, der über die intensivsten Kontakte zu den Parteien der bürgerlichen Mitte und zu Regierungsstellen verfügte.

Schließlich sind die Tagebuchnotizen eines der hervorragendsten Zeugnisse für die Kämpfe innerhalb der Arbeiterbewegung, dem wir nicht zuletzt wichtige Aufschlüsse über die Haltung der maßgebenden Gewerkschaftsführer verdanken; kein anderer Vertreter der revisionistischen Parteiintelligenz arbeitete so eng mit den Gewerkschaften zusammen wie David. Für das fraktionsinterne Geschehen, das im Tagebuch den breitesten Raum einnimmt, hat dieses Zeugnis insofern einzigartige Bedeutung, als es nicht nur die Fraktionssitzungen berücksichtigt, sondern auch die Sitzungen des Fraktionsvorstandes, dem David seit 1912 angehörte. So bildet das vorliegende Tagebuch einen bedeutsamen Beitrag zur Geschichte der deutschen Innen- und Außenpolitik im Ersten Weltkrieg.

Von
Reihe
Quellen zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien I – Von der konstitutionellen Monarchie zur parlamentarischen Republik, Bd. 4
Erscheinungsjahr
Sprache
Deutsch
Seiten
370
Format
Leinen mit Schutzumschlag
Preis
24,50 €
ISBN-10
3-7700-5037-1