Bernard Falk (1867–1944). Erinnerungen eines liberalen Politikers

Bernhard Falk (1867–1944) zählt zu den markantesten liberalen Politikern des frühen 20. Jahrhunderts. Lange Jahre war er Fraktionsvorsitzender der Deutschen Demokratischen Partei im Preußischen Landtag, seit 1930 der Deutschen Staatspartei. In diesem Amt gestaltete er an hervorgehobener Stelle die Politik des größten deutschen Reichslands mit. Auch in der Kölner Kommunalpolitik und in der Rheinlandbewegung der Jahre 1918/19 und 1923 spielte er eine zentrale Rolle.

Falk war ein wichtiger politischer Akteur, er wurde aber auch Zeuge einer untergehenden Epoche, die ganz im Zeichen des Liberalismus stand. Seine 1936 verfassten Lebenserinnerungen sind deshalb eine höchst aufschlussreiche und zugleich anschauliche Quelle der Geschichte des Liberalismus in Deutschland und Preußen. Die Memoiren erhellen Spielräume und Handlungszwänge einer Partei, deren Niedergang aus der Perspektive eines führenden Parteimanns sichtbar wird. Denn mit der Abwendung des liberalen Bürgertums von der Republik kündigte sich der Untergang der Weimarer parlamentarischen Demokratie an.

Neben den detaillierten Einblicken in das politische Geschehen offenbart die Biographie Bernhard Falks, der 1939 in die Emigration gezwungen wurde, auch die Erfahrungen eines Deutschen jüdischen Glaubens. Seine Erinnerungen stehen stellvertretend für die Geschichte akkulturierter Juden im Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Damit erschließt das Buch eine wertvolle Quelle für das vielschichtige Verhältnis der deutschen Juden zum politischen Liberalismus.

Die von Volker Stalmann bearbeitete und eingeleitete Edition der Erinnerungen Falks wurde 2011 mit dem Wolf-Erich-Kellner-Preis ausgezeichnet.

Von
Reihe
Quellen zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien III – Die Weimarer Republik, Bd. 12
Erscheinungsjahr
Seiten
367
Format
Leinen mit Schutzumschlag
Preis
48,00 €
ISBN
978-3-7700-5310-0
Buchcover: "Bernard Falk (1867-1944). Erinnerungen eines liberalen Politikers" Bearbeitet von Volker Stalmann