Neues Forschungsprojekt »Abgeordnetenleben 1871–1918«
In den Jahrzehnten nach der Reichsgründung 1871 entwickelte sich das parlamentarische Mandat vom Ehrenamt zur quasi hauptberuflichen Beschäftigung, die den Abgeordneten mit allen Kräften beanspruchte. Durch diese »Verberuflichung« der Politik veränderte sich auch der Alltag der Abgeordneten.
Wie gelang es den Parlamentariern, mit der wachsenden zeitlichen Belastung fertig zu werden, wie bewältigten sie ihre beruflichen Verpflichtungen, wie erlebten sie längere Abwesenheiten von Wohnort und Familie, wie kompensierten sie emotionale Defizite, wie gestalteten sie ihre Freizeit am Parlamentsort?
Diese sozialen und kulturellen Grundlagen parlamentarischer Repräsentation erforscht der neue KGParl-Forschungsschwerpunkt »Abgeordnetenleben 1871–1918«. Das auf 3 Jahre angelegte Kooperationsprojekt mit der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (München) wird durch die DFG finanziell gefördert.