Vortrag von Michael Bienert über transatlantischen Erfahrungsaustausch kommunaler Verwaltungen 1890–1939
Der Leiter des Ernst-Reuter-Archives Michael Bienert, dessen Dissertation »Zwischen Opposition und Blockpolitik. Die »bürgerlichen« Parteien und die SED in den Landtagen von Brandenburg und Thüringen (1946–1952)« 2016 in der Schriftenreihe der KGParl erschienen ist, stellte am 18. Januar sein aktuelles Projekt »Kommunale Verwaltung und transatlantische Begegnung. Fachaustausch, Netzwerke und Politik zwischen Berlin und den Großstädten Nordamerikas, 1890–1939« vor.
Bienerts Forschungsprojekt widmet sich dem transatlantischen Erfahrungsaustausch kommunaler Verwaltungsexperten aus Berlin, New York und Chicago. Die Großstädte standen angesichts des rasanten Wachstums vor großen Herausforderungen und mussten Lösungen finden für drängende Fragen der Stadtplanung, wie dem Ausbau der Verkehrs- und Versorgungsinfrastruktur oder den öffentlichen Wohnungsbau. Eine leitende Forschungsfrage Bienerts zielt auf den Zusammenhang zwischen Stadtpolitik und Expertenwissen, der an einzelnen Verwaltungsbereichen exemplarisch untersucht werden soll. In der anschließenden Diskussion wurden die wechselseitigen Wahrnehmung der Akteure und die Reaktionen der nationalen Öffentlichkeiten auf den transatlantischen Wissenstransfer angesprochen.