Buchvorstellung mit Podiumsdiskussion: »70 Jahre Deutscher Bundestag – Schlaglichter auf den Parlamentarismus in Bonn«

Alle Fotos © Stiftung Haus der Geschichte / Benjamin Westhoff

Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums der Konstituierung des Deutschen Bundestages veranstaltete die KGParl am 4. September 2019 eine Buchvorstellung mit Podiumsdiskussion in Kooperation mit dem Haus der Geschichte in Bonn.

Nach Grußworten von Prof. Dr. Harald Biermann (Kommunikationsdirektor Stiftung Haus der Geschichte) und Prof. Dr. Andreas Schulz (Geschäftsführer der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e.V.) wurden zwei Neuerscheinungen zur politischen Kultur in Deutschland präsentiert:

Prof. Dr. Marie-Luise Recker gab Einblicke in ihre Studie »Parlamentarismus in der Bundesrepublik Deutschland – Der Deutsche Bundestag 1949–1969«, die ein selbstbewusstes Parlament zeigt, das bestrebt war, sich Freiräume gegenüber Kanzler und Kabinett zu erobern, um eigene politische Gestaltungsmöglichkeiten wahrzunehmen. Die Autorin korrigiert damit das überkommene Bild der »Kanzlerdemokratie«.

Anschließend stellte Dr. Benedikt Wintgens seine Studie »Treibhaus Bonn – Die politische Kulturgeschichte eines Romans« vor. Anhand des Parlamentsromans »Das Treibhaus« von Wolfgang Koeppen und durch die Rekonstruktion der Debatte, die Journalisten und Intellektuelle 1953/54 darüber führten, zeichnete er ein facettenreiches Bild der Öffentlichkeit im Übergang vom »Dritten Reich« in die Bundesrepublik.

Es folgte ein Podiumsgespräch, in dessen Mittelpunkt die Frage stand, ob und wie sich der Parlamentarismus und die politische Kultur heute – 70 Jahre nach Gründung der Bundesrepublik, 30 Jahre nach dem Mauerfall und 20 Jahre nach dem Umzug nach Berlin – verändert haben. Die Autoren diskutierten mit Prof. Dr. Wolfgang Zeh, ehemaliger Direktor beim Deutschen Bundestag.